In den vergangenen Jahren wurde die Problematik mit Schimmelpilzbefall in Innenräumen immer größer. Die Ursachen für einen Schimmelbefall können dabei sehr vielfältig sein. Schimmelsporen befinden sich überall in unserer natürlichen Umgebung und Schimmel allgemein stellt einen wichtigen Teil in unserem Ökosystem dar. So zersetzt er zum Beispiel abgestorbenes organisches Material aller Art, weshalb die Sporenkonzentration der Außenluft in Waldesnähe oder ähnlichen naturbelassenen Gegenden oftmals noch höher ist.
Schimmel kann nahezu überall geeignete Wachstumsbedingungen finden!
Überall dort, wo Schimmelsporen geeignete Wachstumsbedingungen vorfinden, beginnt sich der Schimmelpilz zu entfalten. Schimmel benötigt organisches Material als Nahrung, welches langsam zersetzt wird. In Gebäuden können dies Tapeten, Kleister, Farben, Gipskarton, Holz (also auch Fenster und Möbel) oder auch Bücher, Kleidung sowie Staub sein. Des Weiteren benötigt der Pilz noch geeignete Temperaturen, die allerdings in unseren Breitengraden immer vorhanden sind, sowie Feuchtigkeit.
Feuchtigkeit: Schaden, Baumangel oder Kondensfeuchte?
Da also geeignete Temperaturen und Nahrungsmaterial fast überall vorhanden sind, ist das große Problem, welches zum Schimmelbewuchs führt, meistens die Feuchtigkeit. Diese kann durch bekannte oder versteckte Schäden auftreten. Zum Beispiel Rohrbrüche, ein undichtes Dach, aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich sowie Fassadenrisse. Oder es handelt sich um Kondensfeuchtigkeit.
Die Luftfeuchtigkeit in einem Raum entsteht beispielsweise durch kochen, duschen und baden, Aquarien, Zimmerpflanzen aber auch durch die Bewohner selbst, die natürlich atmen und schwitzen. Ist die Luftfeuchtigkeit in einem Raum so hoch gestiegen, dass die Raumluft kaum noch Wasserdampf aufnehmen kann, so beginnt diese an der kältesten Stelle im Raum zu kondensieren.
Dieser kälteste Punkt war früher oft das Fenster. Man nahm sich einen Lappen und wischte das Fenster wieder trocken. Moderne Fenster sind heutzutage leider oft besser isoliert als die Wände und so kondensiert der Wasserdampf an den kältesten Punkten der Wände, meist in Ecken und Fensterlaibungen.
Lüften, Lüften, Lüften!
Unabdingbar zur Feuchtigkeitsregulierung ist deshalb ein regelmäßiger Luftaustausch. Warme feuchte Luft muss durch kühlere Luft, welche in der Lage ist während der Erwärmung viel Feuchtigkeit aufzunehmen, ersetzt werden. Früher war dies durch einen natürlichen Luftaustausch gewährleistet, denn Fenster und Türen waren nie zu 100% dicht. Heute müssen wir selber „künstlich“ für diesen Luftaustausch sorgen.
Richtiges Lüften ist dabei oftmals die einfachste und unkomplizierteste Lösung. Das bedeutet mehrmals täglich, also mindestens 2-3 Mal die Fenster für 5-10 Minuten ganz zu öffnen. Nicht länger, sonst kühlen die Oberflächen im Raum zu stark aus und man benötigt zu viel Energie, um den Raum wieder aufzuheizen. Durch dieses Stoßlüften lässt man frische kühle Luft in den Raum. Diese kann bei Erwärmung wie gesagt sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und mit dem nächsten Lüftungsvorgang nach außen abtransportieren. Man sollte nicht den Fehler machen und über lange Zeiträume auf Kipp lüften. Dadurch kühlt der Fenstersturz aus und genau an diesem Bereich muss die feuchte Luft auch vorbei - Schimmelbefall ist hier fast vorprogrammiert.
Wenn Lüften nicht hilft, dann muss eventuell mit einer Zwangsbelüftung, einer Isolierung von kritischen Wandbereichen oder gar Dämmung der gesamten Außenfassade Abhilfe geschaffen werden. Diese Maßnahmen sind allerdings meist mit einem hohem Arbeits- und Kostenaufwand verbunden.
Um Ihre Gesundheit nicht zu gefährden, sollten Sie daher stets darauf achten, dass genannte Punkte auch berücksichtigt werden!